TAKTISCHE KENNZEICHEN (Takt.KZ.)
Hawker SeaHawk | Fairey Gannet | Fouga Magister | Do-27 | F-104 Starfighter | PA-200 Tornado
Die Identifizierung aller Luftfahrzeuge der Bundeswehr kann sowohl über die Serialnummer (s/n), als auch über das Taktische Kennzeichen (Takt.KZ.) erfolgen. Die Serialnummer (s/n), im englischen auch Construction Number (c/n) bzw. Manufacturer Serial Number (MSN) genannt, ist eine Nummer die vom Hersteller einmalig vergeben wird. Sie ist vergleichbar mit der Fahrgestellnummer eines Autos. Zu finden ist diese auf einem fest mit dem Luftfahrzeug verbauten Typenschild, im "Verkehrszulassungsschein" und auflackiert zu beiden Seiten des Seitenleitwerkes. Der Verkehrszulassungsschein wird vom Materialamt der Bundeswehr ausgestellt und wird auf jedem Flug im Bordbuch mitgeführt. Dort ist auch das Taktische Kennzeichen vermerkt. Die Vergabe der "Nummernschilder" der Luftfahrzeuge erfolgte nach zwei unterschiedllichen Systemen.
Taktische Kennzeichen 1956 bis 31.12.1967: Bis zum Jahr 1968 wurden die Kennungen in jedem fliegenden Verband nach festgelegten Regeln selbst vergeben, wurden aber in den einzelnen Waffengattungen Heer, Luftwaffe, Marine z.T. unterschiedlich gehandhabt.
Die Kennung bestand aus einem zweistelligen Buchstabencode, einem Balkenkreuz und einer dreistelligen Nummer. Aus der Kennung konnten die Teilstreitkraft, das Geschwader und die Staffel abgeleitet werden.
Der 1. Buchstabe bezeichnete die Teilstreitkraft und den Geschwadertyp. Anhand der Kombination des 1. Buchstaben zusammen mit dem 2. Buchstaben, konnte das Geschwader identifiziert werden. Die 1. Ziffer bezeichnete die Zugehörigkeit der Staffel innerhalb des Geschwaders. Die 2. und 3. Ziffern waren die laufende Nummerierung.
Bei diesem System der Kennzeichnung konnte es innerhalb des Geschwaders vorkommen, dass ein und dasselbe Luftfahrzeug über die Jahre hinweg verschiedene Nummern bekam, weil sich die Zuordnung innerhalb des Geschwaders eventuell änderte. Der Buchstabencode änderte sich innerhalb des Geschwaders nicht. Es konnte vorkommen, dass ein und dieselbe Kennung im Geschwader an verschiedenen Flugzeugen zu finden war, jedoch niemals zur gleichen Zeit. Wenn die Kennung z.B. durch Unfall/Absturz/Abschleusung frei wurde, konnte sie neu vergeben werden. Wechselte die Maschine dauerhaft in einen anderen Verband, bekam sie dort auch einen neuen (dem Geschwader zugeordneten) Buchstabencode. Im Laufe eines Flugzeuglebens konnte schnell eine längere Liste an Kennzeichen zusammen kommen. Um den „Werdegang“ einer einzelnen Maschine nachverfolgen zu können, konnte einzig und allein die Serialnummer zu Hilfe genommen werden.
Aktive Luftfahrzeuge
mit dem alten Kennungssystem, wurden zum
01.01.1968 auf das neue System umgestellt.
System
ab 01.01.1968
Um die
Verfolgbarkeit und Übersichtlichkeit zu vereinfachen, wurde
am 01.01.1968 ein neues Codierungssystem
nach festgelegten Regeln für alle Luftfahrzeuge der Bundeswehr
eingeführt. Diese besteht aus einem zweistelligen Nummernblock, einem
Balkenkreuz und einem weiteren zweistelligen Nummernblock.
Die 1. Ziffer bezeichnet die Lfz-Rolle. Da
die Vergabe der Kennzeichen nach festen Regeln geschieht, bestimmt im
neuen System der 1. Nummernblock, eine Kombination aus 1. und 2. Zahl
eindeutig und unverwechselbar das Lfz-Muster. Der Nummernblock hinter
dem Balkenkreuz ist die laufende Nummer. Überschreitet die Anzahl der Maschinen gleichen Typs die Zahl 99, so werden zusammenliegende
Nummernblöcke genutzt
Das
Kennzeichensystem ist Geschwader übergreifend, wird einmalig vergeben
und bleibt bis zur Außerdienststellung des Luftfahrzeugs immer gleich.
Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Geschwader die Maschine
beheimatet ist. Als äußeres Unterscheidungsmerkmal der einzelnen
Verbände, dient nun nur noch das Geschwaderwappen. Kennungen, die durch Unfall/Absturz/Abschleusung frei werden, können nicht wieder verwendet werden. Erst wenn alle Maschinen eines Lfz-Musters außer Dienst gestellt worden sind, könnte ein Kennzeichen neu vergeben werden. Dieser Zustand kam bis heute selten vor. Als besonderes Ereignis ist die deutsche Wiedervereinigung zu nennen, als hunderte von Flugzeugen und Hubschraubern der ehemaligen NVA in das System der Bundeswehr überführt werden mussten. Am System einer Identifizierung über die Serialnummer (vom Hersteller vergeben) hat sich nichts geändert. Die Nummer steht noch immer auf einem fest verbauten Typenschild, im Verkehrszulassungsschein und auf dem Seitenleitwerk. |
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