TAKTISCHE KENNZEICHEN (Takt.KZ.)

 

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Die Identifizierung aller Luftfahrzeuge der Bundeswehr kann sowohl über die Serialnummer (s/n), als auch über das Taktische Kennzeichen (Takt.KZ.) erfolgen.

Die Serialnummer (s/n), im englischen auch Construction Number (c/n) bzw. Manufacturer Serial Number (MSN) genannt, ist eine Nummer die vom Hersteller einmalig vergeben wird. Sie ist vergleichbar mit der Fahrgestellnummer eines Autos. Zu finden ist diese auf einem fest mit dem Luftfahrzeug verbauten Typenschild, im "Verkehrszulassungsschein" und auflackiert zu beiden Seiten des Seitenleitwerkes. Der Verkehrszulassungsschein wird vom Materialamt der Bundeswehr ausgestellt und wird auf jedem Flug im Bordbuch mitgeführt. Dort ist auch das Taktische Kennzeichen vermerkt.

Die Vergabe der "Nummernschilder" der Luftfahrzeuge erfolgte nach zwei unterschiedllichen Systemen.
Aufteilung der ersten Buchstaben
A-O Luftwaffe
P-Q Heer
R-W Marine
X-Z Erprobungs-, Versuchs und Testfluggerät
Nutzung erster Buchstabe
 
Kennung der Geschwader
 

Nutzung erste Ziffer
1 Transport (BMVg) 6 Sonder-Lfz
2 Jäger 7 Hubschrauber
3 Jäger 8 Hubschrauber
4 Jagdbomber 9 Test- & Experimental Lfz
5 Transporter  
 
Aufteilung der Nummernblöcke
derzeit aktive Blöcke sind grün dargestellt
 

 

 

 

Taktische Kennzeichen 1956 bis 31.12.1967:

Bis zum Jahr 1968 wurden die Kennungen in jedem fliegenden Verband nach festgelegten Regeln selbst vergeben, wurden aber in den einzelnen Waffengattungen Heer, Luftwaffe, Marine z.T. unterschiedlich gehandhabt.

 

Die Kennung bestand aus einem zweistelligen Buchstabencode, einem Balkenkreuz und einer dreistelligen Nummer. Aus der Kennung konnten die Teilstreitkraft, das Geschwader und die Staffel abgeleitet werden.

 

 

Der 1. Buchstabe bezeichnete die Teilstreitkraft und den Geschwadertyp. Anhand der Kombination des 1. Buchstaben zusammen mit dem 2. Buchstaben, konnte das Geschwader identifiziert werden.

Die 1. Ziffer bezeichnete die Zugehörigkeit der Staffel innerhalb des Geschwaders. Die 2. und 3. Ziffern waren die laufende Nummerierung.

 

Bei diesem System der Kennzeichnung konnte es innerhalb des Geschwaders vorkommen, dass ein und dasselbe Luftfahrzeug über die Jahre hinweg verschiedene Nummern bekam, weil sich die Zuordnung innerhalb des Geschwaders eventuell änderte. Der Buchstabencode änderte sich innerhalb des Geschwaders nicht. Es konnte vorkommen, dass ein und dieselbe Kennung im Geschwader an verschiedenen Flugzeugen zu finden war, jedoch niemals zur gleichen Zeit.

Wenn die Kennung z.B. durch Unfall/Absturz/Abschleusung frei wurde, konnte sie neu vergeben werden. Wechselte die Maschine dauerhaft in einen anderen Verband, bekam sie dort auch einen neuen (dem Geschwader zugeordneten) Buchstabencode. Im Laufe eines Flugzeuglebens konnte schnell eine längere Liste an Kennzeichen zusammen kommen. Um den „Werdegang“ einer einzelnen Maschine nachverfolgen zu können, konnte einzig und allein die Serialnummer zu Hilfe genommen werden.

Aktive Luftfahrzeuge mit dem alten Kennungssystem, wurden zum 01.01.1968 auf das neue System umgestellt.

 

 

 

System ab 01.01.1968 bis heute:

 

Um die Verfolgbarkeit und Übersichtlichkeit zu vereinfachen, wurde am 01.01.1968 ein neues Codierungssystem nach festgelegten Regeln für alle Luftfahrzeuge der Bundeswehr eingeführt. Diese besteht aus einem zweistelligen Nummernblock, einem Balkenkreuz und einem weiteren zweistelligen Nummernblock. Eine Trennung und Zuordnung nach Teilstreitkraft erfolgt nun nicht mehr.

 

 

Die 1. Ziffer bezeichnet die Lfz-Rolle. Da die Vergabe der Kennzeichen nach festen Regeln geschieht, bestimmt im neuen System der 1. Nummernblock, eine Kombination aus 1. und 2. Zahl eindeutig und unverwechselbar das Lfz-Muster. Der Nummernblock hinter dem Balkenkreuz ist die laufende Nummer. Überschreitet die Anzahl der Maschinen gleichen Typs die Zahl 99, so werden zusammenliegende Nummernblöcke genutzt .

 

Das Kennzeichensystem ist Geschwader übergreifend, wird einmalig vergeben und bleibt bis zur Außerdienststellung des Luftfahrzeugs immer gleich. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Geschwader die Maschine beheimatet ist. Als äußeres Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Verbände, dient nun nur noch das Geschwaderwappen.

Kennungen, die durch Unfall/Absturz/Abschleusung frei werden, können nicht wieder verwendet werden. Erst wenn alle Maschinen eines Lfz-Musters außer Dienst gestellt worden sind, könnte ein Kennzeichen neu vergeben werden. Dieser Zustand kam bis heute selten vor. Als besonderes Ereignis ist die deutsche Wiedervereinigung zu nennen, als hunderte von Flugzeugen und Hubschraubern der ehemaligen NVA in das System der Bundeswehr überführt werden mussten.

Am System einer Identifizierung über die Serialnummer (vom Hersteller vergeben) hat sich nichts geändert. Die Nummer steht noch immer auf einem fest verbauten Typenschild, im Verkehrszulassungsschein und auf dem Seitenleitwerk.