CHRONIK 1990-1994

 

1950-1959   |   1960-1969   |   1970-1979   |   1980-1989   |   1990-1994

 

 

 

 

1990 unsichere Zukunft, der Anfang vom Ende

  

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Kropp wurde die 1.Sicherungskompanie des MFG1 mit dem Umweltpreis der Gemeinde ausgezeichnet. Belohnt wurde sie damit für die Errichtung eines 300 Meter langen Erdwalls, der zu einem Knick hergerichtet werden soll. 120 Soldaten waren mit schwerem Gerät und letztlich in Handarbeit im Einsatz, um den 1 Meter hohen und 1,5 Meter breiten Wall fertig zu stellen. Lohn der Arbeit war der mit 500,- DM (ca. 255,- €) dotierte Umweltpreis.

 

Am 9. Januar beging das Geschwader ein seltenes Jubiläum. Im Bereich der Marinefliegerdivision feierte das MFG1 den 250.000sten GCA-Anflug auf den Flugplatz Jagel. Im dortigen Radarabschnitt GCA (Ground Controlled Approach) wurde der Jubiläumsflug in Anwesenheit von Vizeadmiral Mann (Inspekteur der Marine) von einem Geschwadereigenen Tornado erflogen und in anschließend kleiner Runde gefeiert. 250.000 Radaranflüge bedeutet kontinuierliche Flugsicherung seit Inbetriebnahme der Anlage im April 1958. Seitdem haben 118 Controller (Fluglotsen) mit den verschiedensten, immer wieder modernisierten Radargeräten für Ordnung im Luftraum gesorgt, manchem Piloten bei schlechtester Sicht oder in Notsituationen eine sichere Navigation und Landung ermöglicht.

 

Top Secret - hieß es ab dem 10. Januar. Drei Tornados und Fachleute der Eloka nahmen an der Truppenerprobung des Täuschsenders „Cerberus“ und der Anti-Radar-Rakete „Harm“ teil. Die Air Force Base Eglin/Florida war für die Zeit der Erprobung das neue zu Hause der Jagelaner. Ziel dieser Erprobung war es, den Täuschsender „Cerberus“ in seiner Wirksamkeit gegen Radargeführte Bodenluftverteidigung zu optimieren.

  

Am 6. Februar besuchte eine Delegation der Luftverteidigung aus dem neutralen Schweden das MFG 1. Kurz darauf folgten am 13. und 15. Februar ein Besuch des ehem. Klassenfeindes, dem Oberbefehlshaber der sowjetischen Seekriegsflotte (Военно-Морской Флот СССР), Admiral Wladimir N. Tschernawin.

 

Es gibt Besucher, über die man sich freut wenn sie kommen. Auf den Besuch von „Wiebke“ aber, hätte man am 26. Februar sehr gern verzichtet. Sie war Kraftsportlerin der besonderen Art und hatte an und in der Sporthalle im Unterkunftsbereich in Kropp ihre Kräfte sinnlos walten lassen. Den ganzen Tag zeichnete sich das Heranziehen eines schweren Sturmes ab. Am Nachmittag packte „Wiebke“ mit einem Ruck zu und hob das gesamte Dach (1200 qm) mitsamt Teerpappe, Isoliermaterial, Blitzableiteranlage usw. mit einem Schlag ab. Sieben Autos hatten plötzlich ein „neues“ Dach und wurden von der Versicherung als Totalschaden verbucht. Des Weiteren wurden in der Kaserne, auf dem gesamten Flugplatz und in den Nachbargemeinden im Umland viele Gebäude beschädigt.

 

Das Manöver „MALLET BLOW 1/90“ brachte für das MFG 1 die erste Auslandsverlegung des Jahres.

Mit den Frühjahrsstürmen wehrte sich England mehrere Wochen erfolgreich gegen den Flug eines Kommandos zur Vorbesprechung nach Honington. Die Do-28 wäre bei den Sturmböen sicherlich bis Bornholm abgetrieben. Am 26. März war es dann aber soweit und zwei C-160 Transall des LTG 63 aus Hohn und 6 Tornados des MFG 1 machten sich auf den Weg nach Honington. Das Wetter vor Ort war super und die geplanten Missionen konnten fast alle auf der Otterburn Range geflogen werden. Den britischen Abfangjägern gelang es nicht, die deutschen Marineflieger-Tornados im Hochgeschwindigkeitskorridor abzufangen. Ein während des Kommandos beförderter Soldat machte Bekanntschaft mit dem sehr kalten Löschwasser der englischen Feuerwehr. Nach nur 5 Tagen ging es dann wieder nach Hause.

 

Einen ersten Wechsel an der obersten Spitze des Geschwaders fand Anfang April statt. FKpt Herman Eichin übernahm von seinem Vorgänger FKpt Fetz die Funktion als stellvertretender Kommodore des Marinefliegergeschwader 1.

 

Den 1.000sten unfallfreien Triebwerksprüflauf konnte U. Heidenreich, ein ziviler Mitarbeiter am 5. April in der Lärmschutzhalle absolvieren. Für diese Beachtliche Anzahl von Testläufen wurden im Laufe der Jahre ca. 1,2 Millionen Liter Kerosin benötigt. Die Lärmschutzhalle selbst ließ sich mit diesem Lauf den insgesamt 2853. Triebwerkslauf in ihrer Geschichte auf ihrem Konto verbuchen.

 

Einen Wechsel an der obersten Spitze der deutschen Flotte fand nur wenige Tage später am 26. April statt. Im Marinestützpunkt Kiel-Wik wurde das Kommando des Befehlshabers der Flotte durch Vizeadmiral Mann (Inspekteur der Marine) von Vizeadmiral Rehder an Konteradmiral Braun übergeben.

 

Mit Eile, Entschlossenheit und reichlich Engagement verlegt vom 23. - 30. April ein Kommando zum Staffelaustausch mit vier Flugzeugen und technischem Personal nach kurzer Vorbereitungsphase ins italienische Ghia del Colle. Die Gastgeber hatten neben dem gemeinsamen Flugprogramm eine ganze Reihe von außerdienstlichen Aktivitäten geplant. Im Übereifer wurden uralte Höhlen gezeigt, Ausflüge nach Pompeji und Neapel durchgeführt und den Gästen auch sonst alles ermöglicht, um den Aufenthalt unvergesslich zu machen. Da wird es beim geplanten Gegenbesuch der Italiener in Jagel sicherlich schwer fallen, ein ähnlich starkes Programm auf die Beine zu stellen.

 

25 jähriges Bestehen hat in diesem Jahr der „Nachbrenner“, die Geschwaderzeitung des MFG 1. Der „Nachbrenner“ ist das Sprachrohr der Geschwaderangehörigen und des Geschwaders hinaus in die umliegenden Gemeinden, Städte und den Rest der Welt. Er ist damit auch das größte und älteste Informationsheft in der Bundeswehr und erschien meistens sechs Mal im Jahr. Sein silbernes Jubiläum konnte im Juni gefeiert werden. Viele Hände und Geister gaben ihm immer wieder ein neues Aussehen. Unzählige Redakteure und freie Mitarbeiter haben alle zwei Monate dazu beigetragen, dass Ereignisse aus dem Standort, dem Sport, diversen Serien und sonstige Informationen in einem Heft zusammengetragen, gestaltet, geschrieben, gedruckt und veröffentlicht wurden. Nun, zum 25. Jubiläum lud er „Nachbrenner“ ein und alle die Rang und Namen hatten, kamen. Ehemalige Mitarbeiter, Sponsoren und sogar die militärischen Führungsebenen der benachbarten Verbände nahmen an diesem Event teil. Anstatt der sonst üblichen Aufmerksamkeiten für den Jubilar, erbat sich die Nachbrenner-Redaktion für die Soldatentumorhilfe zu spenden. 520 DM (ca. 265 Euro) kamen zusammen.

 

Weitem mehr Geld kam zusammen, als Militärpfarrer Hubrich, den alle nur Don Camillo nannten, zu einem Benefizkonzert einlud. Der Erlös sollte der sardischen Thalassämie-Hilfe zu Gute kommen. Jeder Kommandoteilnehmer der nach Deci darf, weiß über die besondere Erbkrankheit der Kinder Sardiniens Bescheid. Alle Erwartungen wurden weit übertroffen, als man am Ende 10.000 DM (etwa 5113 Euro) im Spendentopf hatte. Die Unteroffiziersvereinigung Kropp hatte die Mehrzweckhalle der Gemeinde in einen Stimmungsvollen Veranstaltungsort verwandelt. Eine extra aus Sardinen eingeflogene Folkloretruppe sorgte neben anderen lokalen Musikgruppen für ordentliche Stimmung. Einen großen Anteil am Erfolg hatte die gewohnt lockere Moderation des in Norddeutschland beliebten Moderators Carlo von Tiedemann, der wie alle Beteiligten ohne Gage auftrat.

 

Am 8. Juni besuchten der Oberbefehlshaber der Israelischen Marinestreitkräfte, Konteradmiral Micha Ram und der Verteidigungs- und Streitkräfteattaché Brigadegeneral Shmuel Ben-Rom, das Geschwader.

 

Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg besuchte am 4. Juli wieder einmal das MFG 1. Über seine Pläne, wie es in Zukunft mit der Bundeswehr und damit auch den Marinefliegern weiter gehen soll, verlor er kein Wort. Schließlich sind bald Wahlen und somit hält er seine Pläne gegenüber den betroffenen Standorten und Gemeinden, seinen Soldaten und Zivilangestellten zurück. Seinen Inspekteuren von Heer, Luftwaffe und Marine hatte er einen Maulkorb verpasst. Diese hatten im Laufe des Jahres ihre Abrüstungspläne nach der deutschen Wiedervereinigung entwickelt und entschieden, welcher Standort aufgegeben werden soll. Spekulationen und mögliche Pläne dazu konnte man in DER SPIEGEL, Ausgabe 49/1990 unter der Überschrift „Erst mal das Maul halten“ lesen.

 

Als wenn man nicht schon genug Probleme mit der anfälligen Technik im Tornado zu kämpfen hätte, gesellte sich ein weiteres Problem dazu, mit welchem man zuvor noch nie zu tun hatte. Aus dem Cockpit der 43+59 nahm man einen absonderlichen Geruch war. Die Maschine stand derzeit im Dock. Nach kurzer Suche war der erste Übeltäter gefunden. Auf der linken Cockpitkonsole lag eine tote Maus. Es wurden auch noch eine zweite und eine dritte Maus gefunden, bei denen die Verwesung schon etwas weiter fortgeschritten war… Die Mechaniker staunten nicht schlecht über die Nagetiere, wussten sie doch von den Schäden, die solche Tiere anrichten können. Als ihnen dann aber auch noch ein Marder über die Füße rannte und im geöffneten Rückenschacht verschwand, war das Maß voll. In diesem Teil des Flugzeugs kann sich ein solches Tier relativ frei in alle Richtungen bewegen. Fallen aufstellen, ausräuchern oder gar erschießen, all diese Fangmethoden kamen leider nicht in die engere Auswahl. Also Augen auf und suchen. Schließlich wurde die komplette Flugzeugoberfläche mit Talkum bestreut um zu sehen, wohin sich das Tier bewegt. Am nächsten Morgen konnte man anhand der Spuren feststellen, dass der ungebetene Gast das Flugzeug, ohne größere Schäden zu hinterlassen, verlassen hatte. Die Freude darüber war leider nur von kurzer Dauer, denn das Personal im Nachbardock meldete zwei tote Mäuse im Cockpit der 43+80 und zwei freundlich blickende Knopfaugen des Marders bevor er wieder im Rückenschacht verschwand. Während einer Krisensitzung wurden härtere Maßnahmen beschlossen, die weitere Sabotageakte gegen die militärische Sicherheit, unterbinden sollen. Wenig später war der Auftrag erledigt…was immer das heißen mag.

 

Vom 4. - 13. September verlegten acht Tornados und ca. 80 Techniker zum Herbstmanöver nach Lossiemouth (Schottland). Nach der Rückkehr und einer kurzen Verschnaufpause ging es mit 15 Maschinen weiter zum Schießabschnitt nach Deci. Dort wurde vom 20. September bis 25. Oktober, wie nahezu jedes Jahr, der scharfe Schuss trainiert. Unabhängig vom Geschwaderpersonal des MFG1 war auch eine Auswahl erfahrener Soldaten des MFG1 und MFG2 in Deci. Diese Versuchsmannschaft führte zusammen mit der WTD61 (Wehrtechnische Dienststelle) die Truppenerprobung des Anti-Schiff-Flugkörpers „AS.34 Kormoran II“ durch. Nach längeren Testreihen und Rückschlägen während der Erprobung in den letzten Jahren durch die WTD61, sollte hier auf Sardinen alles klappen. Die AS.34 Kormoran II ist eine Weiterentwicklung des schon zu Zeiten des F-104 Starfighter genutzten Anti-Schiff-Flugkörpers „AS.34 Kormoran“. Beim weiter entwickelten Flugkörper wurde die analoge Elektronik gegen digitale ausgetauscht, dadurch ist sie wesentlich resistenter gegen Elektronische Gegenmaßnahmen. Weiter wurde der Radarsuchkopf ersetzt, sowie die Booster und der Hauptantrieb. Der Gefechtskopf wurde mit ca. 230kg bedeutend schwerer als der alte zuvor. Für den Einsatz vom Tornado wurden eine neue Datenschnittstelle (MCS 3) und ein spezieller Launcher entwickelt. Das Handling mit den neuen Flugkörpern und die Erfolge beim scharfen Schuss bestätigten alle Hoffnungen. Insgesamt zwei Flugkörper trafen die Schleppziele.

 

Auf der Z-Line spielte sich zum ersten Mal ein Ereignis ab, welches es in solch einer Form noch nie auf dem Fliegerhorst Jagel gab. Der Motorsportclub Eckernförde veranstaltete eine Sonderprüfung für die Gefion-Rally, einer Rennsportserie des ADAC. Namensgeberin für alle Veranstaltungen des MC Eckernförde ist die SMS GEFION, eine ehemalige dänische Segelfregatte, welche im Schleswig-Holstein Krieg (1848-1851) in einem Gefecht in der Eckernförder Bucht durch die Preußen erbeutet wurde. Neben 30 Teams, 60 Helfern vom Rennleiter bis zum Rennarzt, Streckenposten, und Zeitnehmer war sogar ein Team der „Nachbrenner-Redaktion“ mit am Start. Da der MC Eckernförde in der damaligen Zeit knapp bei Kasse war, nutzte man diese Art von Rennflächen, um die Kosten im Rahmen zu halten. Von der Veranstaltung hatte nicht nur der Motorsport profitiert. Durch den Verkauf von BW-Erbsensuppe, Snacks und Getränken kam ein Reinerlös von 455,45 DM (etwa 233 Euro) zusammen, die der Soldatentumorhilfe zugutekam.

 

Innerhalb der Geschwaderführung gab es in diesem Jahr einen weiteren Wechsel. Nach dreieinhalb Jahren räumte KptzS Lutz Uwe Gloeckner am 27. September den Kommodoresessel und übergab die Führung des Marinefliegergeschwader 1 an FKpt Wolfgang Kalähne. Was die beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnten, war die Tatsache, dass dies der letzte Wechsel innerhalb der Marine-Geschwader-Führung sein sollte. Im Rahmen einer großen Geschwadermusterung erfolgte die Übergabe im Beisein von Flottillenadmiral Kurt Ziebis (Kommandeur Marinefliegerdivision) und fünf früherer Kommodores.

 

In der Jahresabschlußmusterung wies Kommodore KptzS Kalähne auf die dramatischen Veränderungen in der Weltpolitik hin. Er sagte, dass die zu erwartende Truppenreduzierung der Bundeswehr auch die Marineflieger treffen würde. Eine Reduzierung oder Auflösung des Verbandes würde den Standort, die umliegenden Gemeinden und die Stadt Schleswig hart treffen. Kommodore, KptzS Kalähne sagte „Das kommende Jahr wird das erste von drei schweren Jahren sein. Wir werden vor einer Fülle von Problemen stehen, aber wir werden die Probleme lösen und unnötige Härten vermeiden.“ Als endgültigen Auflösungszeitpunkt für eines der beiden Marinefliegergeschwader in Eggebek und Jagel nannte er Ende 1994. Die Jagelaner wähnten sich aufgrund der Größe und der guten Infrastruktur ihres Flugplatzes auf der sicheren Seite. Welches Geschwader es treffen würde, stand bis dato noch nicht fest.

 

 

 

 

1991 erste Reduzierungen

  

Am Jahresanfang ließ Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg die Bombe platzen. Nun wurde es zur Gewissheit, dass das MFG1 mit dem Standort Jagel aufgelöst wird. Ein rekrutiertes neues Marinefliegergeschwader wird auf dem Marinefliegerhorst Eggebek neu aufgestellt und den Namen MFG2 führen. Niemand verstand es so richtig, warum die Marine ihren größten, bedeutendsten und bekanntesten Flugplatz aufgibt. Die Bewohner von Kropp und Jagel konnten erleichtert aufatmen, als es hieß, dass der Marinefliegerhorst Jagel von der Luftwaffe übernommen wird.

 

Auch wenn die Auflösung des Geschwaders bevor stehen soll, wird trotzdem kräftig weiter geübt und so ging es vom 13. Februar bis 15. März mit zwei Flugzeugen zum TLP (Tactical Leadership Programme) nach Florennes (Belgien). Das „TLP“ ist eine Weiterbildungseinrichtung für Kampfflugzeugbesatzungen. Dort werden taktische Luftkampfmanöver mit weiteren NATO-Partnern besprochen, geübt und ausgewertet.

 

 

Admiral Ivanov und KptzS Kanläne

Admiral Ivanov und KptzS Kalähne
Foto: Archiv AG51

Vom 4. April bis 17. Mai verlegten Teile des Geschwaders mit sechzehn Tornados nach Deci zum Schießtraining.

 

Seit langem bekommt das Geschwader erstmals wieder den Pokal für Flugsicherheit im Jahr 1990 verliehen.

 

Am 21. Juni betrat der ehemalige Klassenfeind den Beton des Fliegerhorstes. Der Befehlshaber der Baltischen Flotte (командующий Балтийским флотом), Admiral Vitaliy Pavlovich Ivanov kam in Begleitung von Vizeadmiral Braun (Befehlshaber der Flotte). Er ließ sich über Einsatz und Auftrag des MFG1 informieren und ließ sich das Waffensystem Tornado vorstellen.

 

Eine Oase der Erholung bauten sich die Männer der Wartungs-, Waffenstaffel vor dem Gebäude des 1. Wartungszuges. Im Zuge der Shelterbegrünung wurde bereits 1988/89 vor dem Line-Gebäude eine Grube ausgehoben, in der ein Teich entstehen soll. Nach der Fertigstellung füllte die Fliegerhorstfeuerwehr den „Neubau“ mit 20.000 Litern Wasser. Im Frühjahr 1990 wurden im Umfeld des Flugplatzes größere und kleinere Findlinge der letzten Eiszeit gesammelt und sorgsam um den Teich positioniert. Ein Springbrunnen und Goldfisch-Besatz machen die kleine Oase perfekt. Eine auf einem Betonsockel aufgestellte Tragfläche eines F-104G Starfighter wurde mit dem Geschwaderwappen versehen. Das Wappen wurde mit einem Kranz aus 20mm - Geschossen umrahmt.

 

Durch den Golfkrieg in Kuwait und im Irak wurde das "TFM" (TACTICAL FIGHTER MEET) in Lossiemouth (Schottland) abgesagt. Auch der geplante Staffelaustausch der 2. Fliegenden Staffel wurde gecancelt, da die türkische Luftwaffe kurdische Flüchtlingslager im eigenen Land bombardiert hatte. Vom 12. - 20. September verlegte jedoch ein ca. 50-köpfiges Team mit sechs Tornados zum Manöver „NORTH STAR“ ins norwegische Ørland.

  

Mit Wirkung des 30. September wird die 1. schwere Marinesicherungskompanie des MFG 1 aufgelöst. Über 30 Jahre war sie Bestandteil des Geschwaders. Es begann Anfang der 60er Jahre mit der Bodenverteidigungsstaffel. 1972 wurde die Einheit in Horstsicherungsstaffel umbenannt. Die Staffel hatte schwerpunktmäßig die Aufgabe, den Marinefliegerhorst und den Unterkunftsbereich zu bewachen. Im Juli 1978 wurde dann die 1. schwere Marinesicherungskompanie mit dem Schwerpunkt „Fliegerabwehr“ in Dienst gestellt. Bereits ab dem 1. April wurde der Einheit der Ausbildungs- und Einsatzauftrag entzogen, gleichzeitig wurde der Auflösungsauftrag erteilt.

 

52 aktive und ehemalige Soldaten haben am 9. Oktober die „Marinekameradschaft Marinefliegergeschwader 1 Kropp 1991 e.V.“ gegründet. Die Soldaten waren sich einig, dass nach der Auflösung des seit 33 Jahren bestehenden Verbandes, der Name erhalten bleiben soll. Ziel dieses Vereins ist es, die Tradition fortzusetzen und die Kameradschaft unter den Angehörigen zu pflegen und fortzuführen. Zudem sollen die Erinnerungsstücke wie z.B. Fahnen, Wappen, Modelle usw. einen würdigen Platz erhalten. Der amtierende Kommodore, KptzS Kalähne begrüßte diese Initiative und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck. Auch der ehemalige Kommodore KptzS a.D. Reger freute sich über den Entschluss, das Wirken und das Zusammengehörigkeitsgefühl des MFG1 am Leben zu erhalten. Obwohl er schon seit über 20 Jahren aus dem Geschwader ausgeschieden war, verfolgte er noch immer mit großem Interesse und Anteilnahme das Geschehen im Geschwader. „Für viele, so auch für mich, ist das MFG1 mehr als nur eine Arbeitsstätte gewesen, mehr als nur ein Ort bloßer Pflichterfüllung gegenüber einer freiwillig übernommenen Aufgabe. Insbesondere auch, weil unsere Aufgabe nur durch eine beispiellose Bereitschaft bewältigt werden konnte, die leider auch erhebliche Opfer forderte, deren Andenken es zu bewahren gilt.“

 

Am 31. Oktober ereignete sich ein tödlicher Flugunfall im Skagerrak. Während einer Luftbetankung von Tornado zu Tornado (Buddy-to-Buddy) bei Nacht stießen die 43+84 und die 46+17 im Tiefflug zusammen. Alle vier Besatzungsmitglieder können sich mit dem Schleudersitz retten. KKpt Greßmann hatte das Pech, dass sein „Frankenstein“ (Kälteschutzanzug) undicht war und sich langsam und allmählich mit dem Eiskalten Wasser der Ostsee füllte. Er starb an Unterkühlung in einem dänischen Krankenhaus.

KKpt Greßmann hatte schon einmal mit einem Schleudersitz aus einem Flugzeug aussteigen müssen. Damals, am 27. Mai 1981 flog er als Austauschoffizier der Marine auf dem hinteren Sitz der 35+30, einer RF-4E Phantom II der Luftwaffe (Aufklärungsgeschwader 52) aus dem benachbarten Leck mit. Während eines Aufklärungseinsatzes ist seine Phantom ca. 12km südlich von Detmold abgestürzt. Sein Pilot Hptm Hausmann kam dabei ums Leben.

 

Das Jahresflugstundenprogramm wurde mit 6948 Flugstunden abgeschlossen.

 

 

 

 

1992 erste Luftwaffensoldaten in Jagel

  

 

Bundeskanzler Helmut Kohl

Bundeskanzler Helmut Kohl
Foto: Archiv AG51
  Oberstleutnant Sowada und Kapitän zur See Kalähne nach der Vertragsunterzeichnung von Marine und Luftwaffe
Oberstleutnant Sowada und Kapitän zur See Kalähne (v.l.n.r.)
nach der Vertragsunterzeichnung von Marine und Luftwaffe
Foto: Archiv AG51
„WIKING ´92/1“ hieß die letzte interne Geschwaderübung im März.

 

Leider verlief auch dieses Jahr nicht unfallfrei. Erneut wurde das MFG1 um ein Flugzeug „erleichtert“. Bei einem Nachtflug am 6. Februar musste in der Nähe von Aalhorn der Tornado 46+16 von seiner Crew mit dem Schleudersitz verlassen werden. Die Besatzung überlebte. Das Flugzeug war zum Zeitpunkt des Absturzes fast neu und hatte erst etwa 300 Stunden auf dem Buckel. Es war der letzte Absturz eines Flugzeuges des MFG1.

 

Sechs Tornados und diverse Techniker verlegten am 12. März ins kalte norwegische Ørland um an der Übung „TEAM WORK 92“ teil zu nehmen. Das Wetter spielte oft nicht mit und so steigerte sich der anfängliche Wind zum Sturm mit zeitweise strömendem Regen. Für die Techniker auf der Line wahrlich keine schöne Zeit. Einige Tage später verwandelte sich der Sturm in einen Schneesturm und legte dabei erst einmal alles lahm. Die Techniker arbeiteten z.T. unter sibirischen Verhältnissen und befreiten nebenbei mit Besen und Händen die Maschinen von Eis und Schnee. Die Tornados flogen zusammen mit holländischen und norwegischen F-16 im Tiefflug durch die Fjorde, Angriffe auf Schiffe. Nach zwei Wochen ging es mit einer Iljushin Il-62, der ehem. Regierungsmaschine von Erich Honecker zurück nach Hause.

 

Für den Zeitraum vom 24. Februar bis 25. Mai hatten 14 Jugendliche die Möglichkeit an einem Betriebspraktikum teilzunehmen. Diese Möglichkeit für Schüler sich zu informieren gab es im MFG1 seit November 1989.

 

Die 1. fliegende Staffel wurde am 31. März offiziell mit einer Geschwadermusterung außer Dienst gestellt. Die Angehörigen der 1. Staffel feierten am 4. April das Ende ihres Verbandes mit gemischten Gefühlen.

 

Anfang April landet ein Exot auf dem Fliegerhorst in Jagel. Es handelt sich um eine Suchoi Su-22M4 Fitter K aus den Beständen der Luftstreitkräfte der ehemaligen NVA. Durch die Übernahme dieser und anderer Maschinen besitzt die Bundeswehr erstmals moderne Flugzeuge russischer Bauart und nutzt diese für ausgiebige Tests. Da diese Maschinen nicht dem westlichen Flugsicherungsstandard entsprach, musste die Su-22 bei ihren Flügen über der Ostsee immer von einem Tornado des MFG1 begleitet werden.

 

Im April erfolgte eine Verlegung mit vier Tornados nach Volkel (Niederlande) zum Manöver „VOLKIT 92“

 

Österreichische Gendarmerie Beamte und Spitzensportler aus Kärnten waren vom 11. - 16. Mai im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit Gäste im MFG1. So standen u.a. eine Besichtigung des Fliegerhorstes, des Tornado, der Stadt Schleswig usw. auf dem Programm.

 

Aufgrund erster Auflösungserscheinungen des Heimatgeschwaders und zeitlichen Problemen konnte der Staffelaustausch vom 9. – 17. Juni mit der französischen Luftwaffe in Orange nur einseitig erfolgen. Auch der Staffelaustausch vom 3. - 12. August mit den Kollegen der italienischen Luftwaffe mit ihren F-104 Starfighter vom 37°Stormo/18°Gruppo in Trapani blieb einseitig. Es war die letzte Möglichkeit gemeinsam mit ausländischen Verbänden direkt zu üben und Erfahrungen aus zu tauschen.

  

Bisher war die Versetzung von Luftwaffensoldaten zum Marinefliegergeschwader eher die Ausnahme. Doch am 1. Juli begann für den ältesten Marinefliegerhorst der Bundeswehr eine neue Ära. Im Rahmen der Umstrukturierung der Streitkräfte wurde in den Führungsstäben von Marine und Luftwaffe die Auflösung des Marinefliegerhorstes Schleswig durch die Marine sowie die Übernahme durch die Luftwaffe beschlossen. Kurz darauf traten fünf Luftwaffensoldaten unter Führung von Oberstleutnant Eckhard Sowada, mit offizieller Versetzungsverfügung in der Tasche, ihren Dienst im neu gebildeten Aufstellungsstab „Luftwaffe-Tornado-Geschwader Jagel“ (Lw-TOR-G Jagel) an. Die Aufgabe dieser fünf Soldaten war der Aufbau des künftigen Luftwaffengeschwaders.

Von Tag zu Tag kommen jetzt immer mehr „Neue“ hinzu, so wie es bei der Marine von Tag zu Tag weniger „Alte“ werden. Ein fließender Übergang, der spätestens bis zum 1. Oktober 1994 seinen Abschluss gefunden haben soll.

 

Am 2. Juli wurde mit einem Familientag der 10. Jahrestag der Aufnahme des Flugbetriebs mit dem Tornado gefeiert. Innerhalb dieser 10 Jahre wurden im Geschwader mehr als 74.000 Flugstunden bewältigt.

 

Das letzte Highlight für die Soldaten der Flugabwehrstaffel wird das Flugkörperschießen „ARIADNE 92“ vom 17. - 25. August auf Kreta. Nach der Rückkehr nach Jagel werden die meisten Soldaten in die Flugabwehrstaffeln der MFG2 und MFG3 versetzt.

 

 

Titelblatt "Der Nachbrenner"
Foto: Archiv Autor/Webmaster
Last Törn - Ein letztes Mal Deci - am 21. September verlegte das MFG1 zum letzten Mal für vier Wochen ins sardische Decimomannu (Italien). Die fliegenden Besatzungen hatten damit zum letzten Mal die Möglichkeit, vor der Küste mit scharfen Waffen auf Ziele zu schießen und auf einer Schieß-Range die Bordkanonen zu benutzen. Zur Erinnerung an die vielen fast immer jährlichen Kommandos des MFG1 in den Jahren 1967 - 1992 wurde ein von der Metallerei kunstvoll gearbeitetes Geschwaderwappen aus Metall am Eingang des deutschen Staffelgebäudes angebracht. Während der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel, die von Kommodore, KptzS Kalähne und dem Kommandeur TaktAusbKdo Italien, Oberst Koch gemeinsam vorgenommen wurde, erinnerte der Kommodore an die Leistungen, Höhepunkte, aber auch menschliche Verluste während der Kommandos des MFG1 und dankte Oberst Koch für die langjährige, gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft des ständigen Kommandos der Luftwaffe. Ein weiteres Geschwaderwappen aus Metall wurde zur Erinnerung für den stets engagierten Einsatz und die guten Leistungen der technischen Gruppe neben der Flight Line in Beton eingegossen.

 

Mit ihren Unterschriften haben am 10. Dezember Flottillenadmiral Engelmann (Kommandeur Marinefliegerdivision) und Brigadegeneral Engelin (Kommandeur 3. Luftwaffendivision) eine in der Bundeswehr ungewöhnliche Betriebsvereinbarung unterzeichnet. Diese Vereinbarung regelt den gemeinsamen Dienstbetrieb der Dienststellen der Marine und Luftwaffe im Standort Kropp/Jagel vom 1. Januar 1993 bis 30. September 1994. Der Kommodore MFG1 ist bis zum Ablauf des 31. Dezember 1993 zuständig und verantwortlich für den Marinefliegerhorst und Kasernenbereich. Mit dem Jahreswechsel gehen ab dem 1. Januar 1994 die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten an den zukünftigen Kommodore der Luftwaffe über. Das neue Luftwaffengeschwaders wird den Namen „Aufklärungsgeschwader 51 Immelmann“ tragen.

 

Mit dem Jahreswechsel verliert das MFG1 auch die Geschwadereigene Fahrschule. 9280 Bw-Führerscheine wurden erteilt und ca. 3.000.000 km zurückgelegt. Die letzte Bundeswehrfahrerlaubnis des MFG1 wurde am 23. Dezember vom Kommandeur der Horstgruppe, KKpt Ebeling, ausgehändigt.

 

 

 

 
1993 vom MFG1 zum Luftwaffe-Tornado-Geschwader

 

 

gemeinsamer Tag der offenen Tür 1993
Foto: M.Kirschstein
Mit Beginn des neuen Jahres hat das „Luftwaffe-Tornado-Geschwader Jagel“ (Lw-Tor-G-Jagel) am 4. Januar den Flugbetrieb auf dem Marinefliegerhorst Jagel aufgenommen. Dabei flog die Luftwaffe aus dem Bereich der ehemaligen 1. Staffel mit Tornados des MFG1. Für die Marineangehörigen bricht jetzt jedoch ein Jahr der Ungewissheit und der Auflösung an. Viele wissen noch nicht, wo sie in Zukunft ihren Dienst verrichten werden.

 

Neben dem MFG1 und dem Lw-Tor-G-Jagel befindet sich auch das ebenfalls auflösende Jagdbombergeschwader 41 (JaboG 41) mit seinen Alpha Jets aus Husum auf dem Marinefliegerhorst Jagel. Der Kommodore des JaboG 41, Oberst Dirk Weimar, startete am 25. März von Jagel aus mit einem Alpha Jet zum letzten Flug seines Geschwaders. Mit der Landung hörte das Luftwaffengeschwader JaboG 41 aus Husum auf zu existieren. Die Flugzeuge (Alpha Jet) des Verbandes wurden innerhalb der nächsten Tage nach Fürstenfeldbruck/Bayern überführt. Hier wurden die Maschinen eingelagert, verkauft oder für andere Aufgaben z.B. ABDR-Ausbildung vorbereitet.

 

Am 26. März wurden durch den zukünftigen Kommodore OTL Sowada die ersten 73 Grundwehrdienstleistende und Eignungsübende der Luftwaffe in Empfang genommen.

 

Final Touchdown - Als Konteradmiral Jürgen Dubois (Befehlshaber Territorialkommando Schleswig Holstein) am 25. März mit einem Heereshubschrauber auf dem Marinefliegerhorst Jagel landete, war es für ihn die letzte offizielle Ankunft im MFG1. Jenseits von Dienstvorschriften und militärischem Protokoll erwies ihm eine Delegation des Geschwaders grüßend Respekt. Nach seinem Besuch wurde KAdm Dubois in den Ruhestand verabschiedet. Im MFG1 machte er Karriere als Line-Pilot, Staffelkapitän, Kommandeur fliegende Gruppe und als Kommodore.

 

Damit das neue Luftwaffengeschwader den Namen und die Tradition des in Bremgarten stationierten RF-4E Phantom II Verbandes übernehmen kann, reiste OTL Sowada am 18. März nach Bremgarten und übernahm vom letzten Kommodore Oberst Uwe Focke die Truppenfahne des einen Tag zuvor aufgelösten Aufklärungsgeschwader 51. Die Inkraftsetzung der Geschwader-Organisationsform und die Namensgebung für das Lw-Tor-G-Jagel wurden am 1. April vollzogen. Der neue Name des Geschwaders lautet ab sofort Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ (AG 51 „I“) und übernimmt damit den Namen des aufgelösten AG 51 in Bremgarten. Die Indienststellung des neuen Verbandes wird erst zum Jahresende durch den Inspekteur der Luftwaffe erfolgen. Das neue Geschwaderwappen setzt sich aus denen der aufgelösten AG51 und AG52 zusammen. Man verbindet den schwarzen Panther des AG 52 mit der roten „51“ des AG 51. Damit kann das neue AG51 als einziger deutscher Verband am berühmten „NATO TIGER MEET“ teilnehmen.

 

Die Personalstärke der Luftwaffe betrug am 1. April bereits 525 Soldaten darunter sind 70 Soldaten die einen Wechsel von der Marine zur Luftwaffe vollzogen. Erster Kommodore des neuen AG 51 wurde Oberstleutnant Sowada.

  

Vizeadmiral Weyher (Inspekteur der Marine) besuchte vom 20. - 22. April das MFG1. Hier wurde er mit einer fliegerischen Ausstattung, Helm, Sauerstoffmaske, Frankenstein (Kälteschutzanzug) usw. ausgestattet, denn er war extra nach Jagel gekommen um zum ersten Mal in einem Tornado mit zu fliegen. Am ersten Tag absolvierte er noch einige Stunden im Flugsimulator. In den vergangenen Monaten erhielt er Typeneinweisungen auf Tornado, eine Simulatoreinweisung, eine Überlebensausbildung usw... Der zweite Tag begann mit einem Einsatzbriefing und einigen Stunden im Simulator. Am Nachmittag bestieg der dann Tornado 43+88 und hob zum fast zweistündigen Flug ab. Ihm wurde ein Tiefflugauftrag mit Waffeneinsatz und Luftbetankung gezeigt. Sichtlich beeindruckt und begeistert verließ er die Maschine, wo er bereits erwartet wurde. Ein guter Eindruck von den Marinefliegern, vom MFG1 und dem Waffensystem Tornado hat ihn in den Führungsstab der Marine nach Bonn begleitet.

 

 

75.000ste Gesamtflugstunde des MFG 1 auf Tornado

75.000ste Gesamtflugstunde des MFG1 auf Tornado
Foto: Archiv AG51
Trotz der Veränderungen konnte das MFG1 noch ein Jubiläum feiern. Am 27. Mai wurde die 75.000ste Tornado-Flugstunde des Geschwaders erflogen. Der Kommodore faste diese 75.000 Stunden wie folgt zusammen: „Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 400 Knoten bedeutet das - eine Flugstrecke von 300.000.000 nautischen Meilen. Das entspricht 1350 Erdumrundungen oder 164 Flügen zum Mond, 70% der Flugstrecke zum Mars. Die Tornados waren 8,5 Jahre oder 3125 Tage am Stück in der Luft.

 

Am 16. Juni feierte die STAN-Wache des MFG1 ihr 30 jähriges Bestehen.

 

Am 4. September präsentierten sich die Marineflieger ein letztes Mal der Öffentlichkeit mit einem Tag der offenen Tür. Die Veranstaltung kündigte die zum Jahresende vorgesehene Außerdienststellung des Verbandes nach 35jährigem fliegerischem Einsatz an. Zugleich stellte sich das neue Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ vor. Das bisherige, alte AG51, mit seinen RF-4E Phantom II im südbadischen Bremgarten, wurde im Rahmen einer neuen Bundeswehr-Struktur aufgelöst. Das neue AG51 „Immelmann“ befand sich bereits auf dem Fliegerhorst Jagel im Aufbau und wird dem MFG1 folgen. Auch die meisten Flugzeuge des MFG1 wurden ins neue AG51 übernommen. Die neuen „Immelmänner“ sind damit der einzige verbliebene Verband der Luftwaffe, der taktische Luftaufklärung betreibt. Rund 40.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, etwa 50 Flugzeuge aus NATO-Staaten, aus Österreich und Schweden sowie Flugabwehrraketensysteme aus der Nähe zu betrachten. Die Darstellung der Historie des Fliegerhorstes und zahlreiche weitere Stände informierten über Luftfahrt, Luftwaffe und Marine. Die Flugvorführungen standen im Mittelpunkt der meisten Besucher. Die fliegenden Besatzungen demonstrierten Teile des täglichen Ausbildungs-, und Einsatzflugbetriebes. Vorbeiflüge in Formation, insbesondere aber die Einzelvorführungen vom Typ Harrier der Royal Air Force und der Su-22 der WTD61 aus Manching erregten die Aufmerksamkeit. Die Su-22 stammte aus den Beständen der Luftstreitkräfte der ehemaligen NVA und flog dort beim MFG28 in Laage. Ein Formationsflug des AG51 und der Start eines Heißluftballons beendeten am späten Nachmittag die gelungene Veranstaltung.

 

Während einer großen Geschwadermusterung am 21. Dezember wurde das Marinefliegergeschwader 1 offiziell mit Wirkung des 31. Dezember 1993 außer Dienst gestellt. Gleichzeitig erfolgte die Ernennung des Aufklärungsgeschwaders 51 „Immelmann“ als Nachfolger, dessen Indienststellung mit Wirkung des 1. Januar 1994 erfolgt. Zeitgleich erfolgt ein Kommodorewechsel von KptzS Kalähne zu OTL Sowada. Die Inspekteure der Luftwaffe und Marine, Generalleutnant Kuebart und Vizeadmiral Weyher waren zu diesem historischen Anlass nach Jagel gekommen um die Übergabe von der Marine zur Luftwaffe zu vollziehen. Das MFG hört mit dem Jahreswechsel nach 35 Jahren, 9 Monaten und 19 Tagen auf zu existieren. In den Köpfen und Gedanken von vielen Ehemaligen wird es weiter Bestand haben, da es einer ihrer Lebensinhalte war. Ein Restkommando von 130 Mann blieb für die nächsten Monate noch in Jagel vor Ort. Die 2. fliegende Staffel des MFG1 wurde ab dem 1. Januar 1994 als 3. fliegende Staffel ins MFG 2 integriert, verblieb jedoch noch etwa ein dreiviertel Jahr in Jagel bevor sie endgültig nach Eggebek umzog.

 

 

 

 

1994 Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann"

  

Seit Jahresbeginn ist die Luftwaffe neuer Hausherr auf dem ältesten und größten ehemaligen Marinefliegerhorst der Bundeswehr. Das AG51 „I“ übernimmt fast alle Luftfahrzeuge des ehem. MFG1 und setzt diese in zwei Staffeln ein. 70 Marinesoldaten entschlossen sich zu einem Wechsel zur Luftwaffe. Alle 395 Zivilbeschäftigten der Marine wurden von der Luftwaffe übernommen. Mit 1200 Soldaten und 435 zivilen Mitarbeitern hat das AG51 „I“ bereits 90% seiner Sollstärke erreicht.

Die Geschwaderzeitschrift "DER NACHBRENNER"“ bekommt mit dem "RECCE" einen würdigen Nachfolger. Mit dem gewählten Namen kann sich das neue Geschwader gut identifizieren, denn er steht für den Auftrag des Geschwaders als einziger Aufklärungsverband der Bundeswehr.

 

Am Jahresanfang wurde Paulchen das Geschwader Maskottchen am Haupttor der Kaserne Kropp durch GenMaj Engelin (Kommandeur 3. Luftwaffendivision) feierlich enthüllt. Paulchen ist ein sechs Zentner schwerer schwarzer Panther, der auch im Geschwaderwappen seinen Platz hat. Dieses wertvolle Maskottchen stand bereits im 2. Weltkrieg am Eingang von Görings Reichsluftfahrtministerium in Berlin. Wie es nun mal Sitte ist, gehören zu jedem Krieg auch Kriegsgefangene und so machten sich Soldaten einer amerikanischen Jagdbombereinheit daran, Paulchen zu „verhaften“. Als diese Einheit in die USA zurück verlegte, wurde Paulchen das Maskottchen einer amerikanischen Radareinheit in Deutschland. Einige Offiziere des nach dem Krieg neu aufgestellten AG 52 fanden Paulchen in Erding und wussten, dass der Panther eigentlich eine andere Heimat hatte und befreiten ihn in einer Nacht und Nebelaktion aus der Kriegsgefangenschaft. Nach der Verlegung des AG52 zuerst nach Eggebek und später nach Leck wurde Paulchen am jeweiligen Standort aufgestellt und der Kopf des Panthers ins Geschwaderwappen aufgenommen.

 

Am 4. Februar machte der Kommodore, Oberst Sowada seinen Antrittsbesuch bei GenMaj Jürgen von Falkenhayn (AFNORTH und TerrKdo Schleswig Holstein).

 

An dem Platz an der Hauptwache Jagel, wo zu Marinezeiten die Sea Hawk des Hauptgefreiten  Metzger (siehe 1963) wurde am 15. März eine RF-84F Thunderflash aufgestellt. Die Maschine wurde unter einem Hubschrauber hängend aus Leck eingeflogen. Die Sea Hawk wurde nach der Auflösung des MFG1 an ein Museum nach Nordholz abgegeben. Des Weiteren wurde eine T-33 T-Bird an der Nebenwache und eine F-104G Starfighter vor dem Geschwaderstab in Kropp aufgestellt.

Im April verlegte das benachbarte MFG 2 aus Eggebek wegen Reparaturarbeiten an der Startbahn nach Jagel. Mit der Rückverlegung wird auch die 3. Staffel des MFG2 (ehem. 2. Staffel MFG1) nach Eggebek verlegt, um dann völlig ins MFG 2 integriert zu werden. Mit diesem Schritt wird in Jagel die Zeit der Marinefliegerei beendet sein.

 

Das war´s dann... So oder ähnlich werden viele Angehörige des ehemaligen MFG 1 gedacht haben, als am 29. September die Truppenfahne eingerollt wurde. Die lange Tradition muss die Angehörigen aber dennoch mit Stolz erfüllen. In über 35 Jahren kam das Geschwader seinem Auftrag, durch ständige Präsenz über Nord- und Ostsee, in hohem Maße nach. Des Weiteren bewährte sich das Geschwader in zahlreichen Verlegungen über den Seeräumen des Mittelmeeres, des Atlantik und Pazifik.

 

 

 

 

2003 90 Jahre Deutsche Marineflieger

 

 
Zehn Jahre nach der Auflösung des MFG1 konnten die deutschen Marineflieger ihr 90 jähriges Bestehen feiern. Die Feierlichkeiten fanden mit einem Tag der offenen Tür am 24. August auf dem Marinefliegerhorst des MFG2 in Eggebek statt. Etliche befreundete Nationen stellten ihre Flugzeuge und Hubschrauber aus. In einem ganztägigen Flugdisplay waren viele Lfz am Himmel und am Boden zu bestaunen.

Dieser Tag der offenen Tür in Eggebek war zugleich die offizielle Abschiedsveranstaltung des MFG2. Im Rahmen einer Bundeswehrreform hatte die Bundesregierung im Frühjahr 2003 beschlossen, dass das MFG2 in Eggebek dem Rotstift und Sparzwang zum Opfer fallen wird. Gemäß Plan soll dort Ende 2005 endgültig das Licht ausgemacht werden. Im Gegensatz zu Jagel wurde dieser Fliegerhorst für immer geschlossen. Mit dem MFG2 verlor die Marine nicht nur ihren letzten Tornado-Verband, sondern auch ihre letzten Flugzeuge mit Jettriebwerken. Die Aufgaben und Flugzeuge wurden an die Luftwaffe übergeben. Die letzten Marinefliegergeschwader befinden sich in Nordholz (MFG3) und in Kiel (MFG5). Dort werden für die Seeaufklärung, Überwachung, SAR usw. die betagten Br1150 Breguet Atlantic, sowie die Hubschraubermuster Sea King und Sea Lynx geflogen. Die ersten Breguet Atlantic wurden im Dezember 2004 außer Dienst gestellt und verschrottet. Deren Nachfolge traten acht gebrauchte, von den Holländischen Marinefliegern gekauften P-3 Orion an.

 

 

 

 

2013 100 Jahre Deutsche Marineflieger

 
  100 Jahre Marineflieger - Werbefilm der Bundeswehr
 
  Großer Zapfenstreich am Vorabend zum Tag der offenen Tür
YouTube Channel: Bundeswehr
Quelle: YouTube
 

 

Bild: MFG3

Zwanzig Jahre nach der Auflösung des MFG1, acht Jahre nach der Auflösung des MFG2 und ein Jahr nach dem Umzug des alten MFG5 von Kiel nach Nordholz, feierten die deutschen Marineflieger ihr 100 jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten fanden im Rahmen eines Tages der offenen Tür am 18. August auf dem gemeinsamen Marinefliegerhorst des MFG3 und MFG5 in Nordholz statt. Beide Geschwader haben eigens zum 100. Geburtstag drei Luftfahrzeuge mit einem Sonderanstrich versehen. Jeweils eine P-3 Orion des MFG3, sowie die beiden Hubschrauber Sea Lynx und Sea King des MFG5 wurden dicht umlagert und oft fotografiert. Auch aus dem Ausland kamen viele Flugzeuge und Hubschrauber als Gäste nach Nordholz und konnten bestaunt werden. Das typisch norddeutsche Wetter mit tief hängenden Wolken, viel Regen und Wind vermieste den ca. 30.000 Besuchern aber dennoch nicht die Laune. Neben mehreren internen Veranstaltungen an diesem Jubiläumswochenende lud Vizeadmiral Axel Schimpf (Inspekteur der Marine) am 17. August zum Großen Zapfenstreich der auch für die Öffentlichkeit zugänglich war. Auch ein Treffen ehemaliger Angehöriger von Marinefliegerverbänden wurde organisiert.

  

Nachdem die beiden letzten verbliebenen Marinefliegergeschwader 3 und 5 auf einen gemeinsamen Fliegerhorst zusammengelegt wurden, ist Nordholz der letzte Standort in Deutschland, von dem Marineflieger operieren. Im MFG3 sind die Seefernaufklärer P-3C Orion und Do-228 stationiert. Die P-3 Orions dienen mit ihrer Ausstattung und direktem Datenlink der weiträumigen luftgestützten Überwachung und Aufklärung über, als auch unter Wasser. Die Do-228 fliegen im Auftrag des Verkehrsministeriums für das Havarie Kommando in Cuxhaven und sind für die Überwachung der Seeräume gegen Meeresverschmutzungen ausgerüstet. Mit speziellen Geräten wie Radar, Infrarot- und Ultraviolett-Sensoren, Mikrowellenradiometer, Fluoreszenz-Laser sowie Videokameras werden während des Fluges auf See entdeckte Verschmutzungen (z.B. durch Schiffe) via direktem Datenlink unverzüglich an das Havarie Kommando weitergeleitet.

Im MFG5, welches 2012 von Kiel nach Nordholz umzog, sind die Bordhubschrauber Sea Lynx Mk.88 und Sea King Mk.41 vereint. Beide Hubschraubertypen werden auch auf den Schiffen der Marine eingesetzt und sind somit weltweit im Einsatz. Während der Sea Lynx Mk.88 in Ausrüstung und Bewaffnung für die U-Boot Jagd ausgelegt ist, dient der Sea King Mk.41 der Unterstützung der Flotte im Verbindungsdienst Land/See sowie im Such- und Rettungsdienst (SAR).
 
 

Aber auch die Luftwaffe hatte 2013 einige Veränderungen erfahren. In Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr und damit auch der Luftwaffe, wurden die Geschwader an neue zukünftige Einsatzprofile angepasst. Alle Jagdgeschwader, Jagdbombergeschwader und das Aufklärungsgeschwader erhielten am 1. Oktober die neue Bezeichnung „Taktisches Luftwaffen Geschwader“. Die Zahl die bisher im Namen getragen wurde, ist beibehalten worden. Somit wurde aus dem Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ das Taktische Luftwaffen Geschwader 51 „Immelmann“ Mit der Auflösung des MFG2 in Eggebek hatte das AG51 schon zum zweiten Mal die Aufgaben der Marineflieger übernommen. Mit der Schließung des JaboG32 im bayrischen Lechfeld, hatte das AG 51 auch die dort stationierten ECR-Tornados und dessen Aufgaben übernommen. Damit verfügt das TLG51 neben dem neuen Namen auch über die neuesten Tornados der Luftwaffe. Diese wurden im Gegensatz zum bisher geflogenen IDS-Tornado nämlich erst Anfang der 90er Jahre gebaut. Die bisher geflogenen IDS-Tornados wurden nach und nach zum TLG33 nach Büchel, bzw. zum deutschen Ausbildungskommando der Luftwaffe nach Holloman in den USA abgegeben. Einige Flugzeuge traten auch den direkten Weg nach Jever an, um dort der Hochwertteilegewinnung zugeführt zu werden. Alles was dort nicht ausgebaut oder einer anderen Verwendung zugeführt wurde, fiel dem Schredder zum Opfer. Von den im MFG1 geflogenen Tornados existierte 2013 nur noch eine Handvoll. Die meisten wurden inzwischen verschrottet, fielen bei anderen Verbänden Flugunfällen zum Opfer oder fanden mit etwas Glück einen Platz im Museum oder als Gate Guard.

 

 

 

 

2015 Kropp, ein letztes Stück Marinegeschichte stirbt

  

Schon lange gab es in Kropp und Umgebung Gerüchte. Das Restaurant „Rosengarten“, das ehemalige Soldatenheim des MFG1, AG51 und der Gemeinde Kropp wird geschlossen. Lange Zeit war es Treffpunkt für Vereine, Verbände und viele Kropper Bürger. Der Bürgermeister gab am 19. Januar in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Gebäude aufgrund erheblicher Mängel im Bereich des Brandschutzes geschlossen werden muss. Im Rahmen einer Brandverhütungsschau durch den Kreis Schleswig-Flensburg wurden die Mängel festgestellt und eine Beseitigung gefordert. Das Amt Kropp sah sich gezwungen, den Betrieb des Restaurants „Rosengarten“, mit sofortiger Wirkung zu verbieten.

In der Verwaltung der Gemeinde war der Zustand des Gebäudes schon seit längerem bekannt. Eine Sanierung ist auch „immer eine Frage der Kosten und der Abwägung“ und „vor 70 Jahren wurde eben noch anders gebaut“, so Bürgermeister Ploog.

Das Gebäude wurde 1968 nach 1½ jähriger Bauzeit als Soldatenheim seiner Bestimmung übergeben und wurde nicht nur durch die Soldaten und die Kropper Bevölkerung genutzt. Ein Feuer im Februar 1978 vernichtete das Gebäude. Der Wiederaufbau, der meist in privater Arbeit vollzogen wurde, zog sich über mehrere Jahre hin. Anfang das Jahres 1981 konnte der Neubau wieder seiner Bestimmung übergeben werden.

Nicht nur der Brandschutz, der auf Bestimmungen der 1970er/80er Jahre beruhte, war ein Problem. Das Gebäude war inzwischen auch als Energieschleuder bekannt. Die Frage, ob die Gemeinde nicht absichtlich auf diese Situation zugesteuert hat, wollte der Bürgermeister nicht beantworten. Er versprach aber, kurzfristig ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Die Kosten für eine Sanierung kann die Gemeinde nicht stemmen. Mit dem sofortigen Betriebsverbot hat man auch den Pachtvertrag mit dem Betreiber des „Rosengarten“ aufgehoben. Der Betreiber hatte das Gebäude erst zwei Jahren zuvor übernommen und dafür ein anderes gut gehendes Restaurant aufgegeben. Nachdem er die Gemeinde immer wieder auf Missstände hingewiesen hatte und die Gemeinde ihm versicherte ein Sanierungskonzept zu haben, stand er nun vor dem Ruin. Angestellte und Auszubildende verloren ihre Jobs.

 

 

 

 

Nachwort

  

Die von mir Anfang der 2000er Jahre erstellte Chronik hatte große Lücken und auch den einen oder anderen Fehler. Um diese „neue“ Chronik zu erstellen, waren unzählige Stunden Recherche von Nöten. Diverse Nachbrenner-Hefte, das Bücher „Starfighter“ (Rainer Wunschik) und „Die Geschichte des Fliegerhorstes Land/See“ (Alexander Hertz), das Deutsche Bundesarchiv sowie unzählige Hefte deutscher Nachrichtenmagazine rundeten das Zeitliche Gesamtbild des MFG1 ab.

 

Ein ganz besonders herzlicher Dank geht an Manfred Seltmann, ohne dessen liebevolle, detaillierte fast 30-jährige Chronik der Wartungs- und Waffenstaffel vieles unentdeckt geblieben wäre. Auch die kleine aber feine Chronik der Prüfgruppe, welche mir durch Kurt Rusitschka zur Verfügung gestellt wurde, half beim Auffinden wichtiger Daten. Nicht zu vergessen ist die liebevoll erstellte MFG1-Chronik von Dietrich Schmidt, welche aus diversen "DER NACHBRENNER" sowie "NACHBRENNER REES" Heften bekannt ist. Dr. Anja Dörfer vom Aeronauticum Nordholz und Admiral a.D. Kampe konnten ebenfalls dazu beitragen wichtige Lücken zu schließen.

Ein Dank gilt auch all denen, die in Wort und Schrift, sowie mit zahlreichem Bildmaterial zum Gelingen dieser umfangreich überarbeiteten Chronik des MFG1 beigetragen haben. All diese Helfer hier namentlich zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Ich hoffe Ihr verzeiht mir…

 

Obwohl die aktuelle Chronik nach der Überarbeitung um mehr als 300% an Informationen zugenommen hat, soll noch lange kein Schlussstrich unter dieses Kapitel gezogen werden. Es sind noch jede Menge Lücken und sicherlich auch Fehler enthalten. Vieles gibt es mit Sicherheit noch zu berichten. Viele Kleinigkeiten, Erinnerungen die bisher in keiner Chronik nachzulesen sind. Jeder kann dazu beitragen, diese Lücken zu Schließen. Bei wem werden alte Erinnerungen wach gerufen? Jeder Hinweis, jedes Bild ist herzlich willkommen.

  

1950-1959   |   1960-1969   |   1970-1979   |   1980-1989   |   1990-1994

 

 

[Quellen- und Literaturnachweis]